Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?

Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?

11:56 Uhr: Da standen wir nun mit unseren riesigen Reiserucksäcken, zwei Handgepäckkoffern und einem Beutel voller Leckeren in der Hand am Flughafen — bereit für unser langersehntes Abenteuer. Doch am Ende kam alles anders.

Düsseldorf — der rumplige Start

13 Uhr: Mit unseren Trollys im Gepäckfach verstaut und Kopfhörern in der Hand rollte die Maschine auf die Startbahn: „Endlich geht es los“, dachten wir, bis der Flieger plötzlich auf einen Parkplatz abbog und die Motoren abstellte. Und jetzt? Nach einiger Zeit des Wartens sprach endlich der Pilot zu uns und erklärte, dass das linke Triebwerk kaputt sei. Außerdem werde gerade geklärt, ob diese Maschine repariert werden kann oder wir in eine andere wechseln müssen.

Puhhhh… Pünktlich kommen wir hier heute nicht mehr weg. Egal, wir haben Zeit!

13:38 Uhr: Gab es immer noch keine Rückmeldung — beste Zeit für Selfies 😀 

Selfie-Alarm :)
Selfie-Alarm 🙂

14:18 Uhr: Tatsache! Wir und ca. 200 weitere Passieren mussten die kaputte Maschine räumen. Bei angenehmen 25 Grad warteten wir kurze Zeit später in vollgestopften Bussen auf die Weiterfahrt. Irgendwann ging es dann zu unserem — hoffentlich — funktionsfähigen Flieger.

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Der Übeltäter

15:38 Uhr: Geschafft! Wir saßen mit einem Becher voller stillem Wasser in der Hand in der neuen Maschine und beobachteten das wuselige Treiben der Flugzeugbegleiter und des Sicherheitspersonals des Airports.

15:49 Uhr: „Wir müssen wieder raus. Die Crew hat ihre Zeit überschritten“, lautete die WhatsApp-Nachricht an meine Eltern. „Müssen jetzt unser Gepäck abholen. Fliegen heute höchstwahrscheinlich nicht mehr“.

Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?
Die traurige Anzeigetafel

16:17 Uhr: Ohaaaa. Die Stimmen der wütenden Passagiermeute sollte recht behalten. Heute gehts nicht mehr nach Kuba. Für uns war das k ein Problem: Quietschvergnügt checkten wir im Flughafen-Hotel ein, aßen kostenlos vom Buffet, tranken mit zwei anderen Gestrandeten gekühltes Bier und freuten uns über die ungeplante Verspätung, die unsere Reisekasse dank Fluggastrecht deutlich aufbesserte. YEAH.

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Unser schickes Hotelzimmer

Am nächsten Morgen der nächste Schock: Gewitter!

4:45 Uhr: Aufstehen! Danach schlurften wir todmüde zum Einchecken, passierten erneut die Sicherheitskontrolle und saßen beim Gate, wo wir das ankommende Unwetter beobachten. Während ich Kaffee schlürfte und Blitze mit dem Handy aufnahm, döste Thiemo neben mir.

6:40 Uhr: Überraschung: Laut Gatedurchsage verschob sich unser Flug aus Sicherheitsgründen um weitere vier Stunden. 

9 Uhr: Wir hatten Glück und der Wettergott hatte Erbarmen mit uns. Bereits gegen 9:30 Uhr startete unsere Maschine Richtung Karibik. Kuba we are coming!

Key West
Irgendwo zwischen Florida und Kuba (Key West)

Varadero — endlich da, ach nee, doch nicht!

14:10 Uhr: Noch am gleichen Tag landeten wir zehn Stunden später am beschaulichen (mini-mini-mini-kleinen) Flughafen in Varadero. 

Nach erfolgreicher Einreise, Gepäckband-Schnitzeljagd und Taxi-Suche fuhren wir für 35 Cuc (Währung für Kuba-Touristen, 1 Cuc = 1 $) Richtung Busbahnhof. Ab hier mussten improvisieren, denn unser ursprünglicher Plan sah deutlich entspannter aus. Die geplante Nacht und den darauffolgenden Badetag in Varadero mussten wir aufgrund der Flugverspätung canceln, denn unser Bus nach Holgúin fuhr heute Abend 21 Uhr ab und eine knapp zwölf-stündige Busfahrt lag vor uns.

16:10 Uhr: Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns mit Essen — klar was sonst — und einem Strandspaziergang.

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Traumhafter Strand mit türkisfarbenem Wasser und schneeweißen Strand in Varadero, nahe des Busbahnhofes
Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?
Das Essen war besser als erwartet. 

20:55 Uhr: Die Schlange vor der Bustür wurde immer länger. „Wieso nur?“, fragen wir uns schlaftrunken. Unseren Tickets zufolge hatten wir reservierte Plätze — in unserem Fall 1A und 1B. Wir sitzen also vorn und stiegen als letztes ein.

21 Uhr: Wir saßen ganz hinten, auf einer Dreierbank und etwa drei Stunden im rechten Winkel. HAHAHA 😀

Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?
Eine Busfahrt, die ist lustig… (oder auch nicht) 😉

Gut zu wissen: Wir wissen nicht, ob es für alle öffentlichen Verkehrsmitteln in Kuba gilt oder ob es sich hier um einen Einfall handelt. Aber auf dieser Strecke (Varadero-Holgúin) haben sich einfach alle so hingesetzt, wie sie es wollten. Die Reservierungen waren somit hinfällig. Zumal die Nummerierungen nicht stimmten. Nochmal: HAHAHA!!

24 Uhr: Zum Glück leerte sich der Bus und wir rutschten nach vorn. Endlich konnten wir unsere Lehnen, so wie es auch alle anderen taten, nach hinten stellen und die restliche Fahrt (mehr oder weniger) schlafen.

Holgúin — die Stadt der Parks und kein Ende in Sicht 

8:55 Uhr: Unser Bus, der seine besten Zeiten bereits hinter sich hatte, hielt kurz vor 9 Uhr endlich in Holgúin. Doch nicht da, wo wir vermuteten. Google-Maps hatte uns bei unserer Reiseplanung in Deutschland den alten statt den neuen Busterminal angezeigt. Kurzum: Unsere Unterkunft lag nicht wie gedacht wenige Minuten fußläufig vom Busbahnhof entfernt, sondern rund zwei Kilometer. Unausgeschlafen und mit etwa 20 Kilogramm Gepäck pro Kopf entschieden wir uns für eine alte, amerikanische, rote Kiste, die uns für fünf Cuc in Richtung Unterkunft fuhr.

10:32 Uhr: Nachdem wir unsere liebevoll eingerichtete Casa Particular nach einer längeren Suche gefunden hatten, aber leider erst 12 Uhr das Zimmer beziehen durften, besichtigten wir Holgúins „Downtown“.

Hier ein paar Eindrücke:

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Kunterbunte Häuser
Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?

Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?
Von unserem Balkon aus konnten wir sogar den schönen Sonnenuntergang beobachten

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

5 Kommentare zu „Kuba: Wir kommen, oder doch nicht?“

  1. Einfach toll Ihr beiden, in Gedanken reise ich immer mit Euch mit. Hätt ich nur nicht so panische Flugangst…..😣✈ Weiterhin tolle Erlebnisse und neue Erfahrungen. Freue mich auf noch viele schöne Fotos und Deine erfrischenden Kommentare meine liebe Maria
    In Liebe Deine Tante Anni

  2. Wenn sich eure Reisezeit immer verdoppelt / verdreifacht, wann kommt ihr dann eigentlich wieder???
    Wir vermissen euch hier!!!
    ganz liebe Grüße aus Duisburg

  3. Danke für den schönen Reisebericht über die Kuba Reise. Man kommt immer gar nicht aus dem schwärmen raus, wenn man dieses wunderschöne Land denkt. Gerne mehr!

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